Jahr
2025
Ort
97775 Burgsinn
Bauherr
Privat
Größe
110 m² Wohnfläche
Leistung
LPH 1-8
Status
Fertiggestellt
Projektpartner
Energieberatung/Planungsrecht
Tragwerk
Fotos
vom großen ins kleine
Nur 160 Meter die Straße hinunter steht das großzügige Haus der Großeltern. Für den Traum, selbst mit Haltung und Ausdruck zu bauen, verzichtet die Familie auf alles Unnötige und konzentriert sich auf das Wesentliche.
Jahrzehntelang hatte man das Grundstück als „nicht bebaubar“ abgeschrieben. Doch ein Paar, das für seine Vision kämpfte, erreichte, dass die Ortsgrenze neu gezogen wurde – und eröffnete damit einen schmalen Korridor, durch den aus einer fixen Idee eine echte Möglichkeit wurde. Es folgten endlose Gespräche mit Behörden und skeptischen Nachbarn – und die geduldige Suche nach einem kreativen Schlupfloch.
Der Baukörper bettet sich in den Hang ein und ruht auf dem darunterliegenden roten Sandstein: unten ein Sockelgeschoss aus Sichtbeton, darüber ein Holzbau aus dem eigenen Wald – vertikal verschalt, monolithisch, zur Straße hin fast verschlossen, zum Tal weit geöffnet. Von Anfang an stand fest: kompakt, nachhaltig, ressourcenschonend. Bewusst mit deutlich weniger Wohnfläche als zuvor, um Material, Energie und Kosten zu sparen – und, noch wichtiger, um die eigene Haltung zu leben.
Farbkonzept
Einbauten greifen die Landschaft auf: sandsteinrote Küche und WC in der ins Erdreich eingelassenen Ebene – 1 & 0, waldgrünes Bad auf der Eingangsebene, himmelblaue Fliesen mit wolkenweißen Akzenten im Obergeschoss.
Der Spitzboden ist Schlafebene und Baumhaus für drei Kinder. Die Haus-im-Haus-Konstruktion wird hier zur gemütlichen Lümmelliege.
Rätselraten
Bereits in der Bauphase bekam ein Detail eine besondere Rolle: die Treppe. Kaum eingebaut, wurde sie zum Ort für Gespräche, Pausen und stilles Beobachten. Wer sie hinabgeht, sieht durch das „Kirchenfenster“ auf den 15 Meter tiefer liegenden Bach, den Spessartwald und den Himmel darüber. Und im Dorf munkelte man: „Des wird doch ä Kirch?“
Planzeichnungen
Entwurfsstudie
